Iulia Șchiopu (Romania) | Sacoșa cu stele (die Sternentüte)

„Sacoșa cu Stele“/Die Sternentüte (Iulia Șchiopu) Wenn ich ein Wort über meine Bilder sagen müsste, um sie unter einem Dach zusammenzufassen, wären das „Geschichten“. Ich stehle Momente aus dem Leben der Figur, fixiere Schnappschüsse im Sekundenbruchteil und lade den Betrachter zur Selbstbeobachtung ein. Ich versuche den Wunsch zu wecken, einen Schlüssel, eine Lösung zu finden, denn Ereignisse haben nicht nur ein offenes Ende, sondern sogar einen Anfang. Es ist ein spielerischer Ansatz, etwa wie dann, wenn man an einem sonnigen Sonntag auf der Terrasse im Stadtzentrum einen Kaffee trinkt, die Passanten beobachtet und versucht, sich ihre Geschichte mittels ein paar Ideen vorzustellen. Und weil jeder künstlerische Akt das lyrische Selbst der Autorin in ihrer DNA trägt, habe ich versucht, in den Geschichten jedes Gemäldes nach mir selbst zu suchen und mich wiederzufinden. So entstand das Buch „Sacosa cu stele“ - aus dem Wunsch heraus, jedes Gemälde in einen Rahmen zu setzen, ein farbloses Buntglasfenster zu gestalten, auf das jeder in einer persönlichen Synästhesie seine Lieblingsfarben setzen kann. Es handelt sich um eine Sammlung von 50 Essaytexten, die 50 Werke begleiten. Nicht mit dem Anspruch, sie zu erklären, es handelt sich nicht um einen synkretistischen Ansatz, sondern um eine Einladung zum Dialog, denn Kunst ist der wechselseitige Energiefluss zwischen dem Autor und dem Betrachter, die Brücke zwischen diesen beiden Einheiten. Genau wie in meinen Gemälden sind die Essays kurze Anmerkungen zu einigen Ereignissen in meinem Leben, kleine Momente des Staunens, der Freude oder der Nostalgie, die zu ihrer Zeit den Weg, den ich ging, für ein paar Schritte erhellten. Ob sie aus meiner Kindheit oder der meiner Tochter stammen oder aus der Erfahrung der wenigen Jahre, die ich in Italien in einer kleinen Stadt verbracht habe, oder aus der Stadt, in der ich in Rumänien lebe. Obwohl es vielleicht richtiger wäre zu sagen, dass sie in mir lebt, mit all seinen Wäldern und mittelalterlichen Dächern. So versuchen die in diesem Buch gesammelten Essays, eine Sinneskarte neu zu erstellen, eine Zusammenfassung der Stimmungen und Gefühle, die ich erlebt habe. Das beste Zeichen dafür, dass einfache Freuden uns aufbauen, ist, dass wir sie auch nach so langer Zeit in den Schubladen unserer Erinnerung finden. Das Buch trägt den Titel des Werks, das ihm das Cover gibt, „Tasche mit Sternen“, weil es mir die am besten harmonierende Metapher schien: Wir alle haben eine Tasche mit Sternen – Erinnerungen, die wir ständig bei uns tragen. Eröffnung: Donnerstag, 19. September, 19 Uhr Zu Gast: Die Autorin und Künstlerin Iulia Șchiopu sowie die Übersetzerin und Schauspielerin Cristina Peteanu. Kuratiert von Dr. Cristina Simion (Tiny Griffon Galerie) Führung durch die Ausstellung mit Dr. Cristina Simion: Sonntag, 22.9.2024, 15:30 Uhr, Eintritt frei Ausstellungsdauer: 20.09.-06.10.2024 Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10-18 Uhr (und während öffentlichen Veranstaltungen im Haus) Eintritt frei

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